Liebe Gemeinde,
in diesem Jahr möchte ich meinen Weihnachtswunsch in ein kleines Gedicht von Hilde Domin fassen:
„Nicht müde werden,
sondern dem Wunder
leise
wie einem Vogel
die Hand hinhalten.“
Das Wunder von Weihnachten ist nichts, was wir selber machen können oder durch gute Vorbereitung in den Griff kriegen. Es stellt sich dort ein, wo Gott sich auf einmal an unserer Seite zeigt: „Ich bin da.“ So hat er es dem Mose verheißen, als der ihn nach seinem Namen fragte: „Ich werde da sein“ (Ex 3,14). Wohin immer euer Weg führt, ich werde da sein.
Hilde Domin, gestorben 2006, war eine deutsche Dichterin jüdischen Glaubens. Viele Jahre ihres Lebens hat sie auf der Flucht vor den Nazis verbracht. Erst mit 40 Jahren hat sie ihr erstes Gedicht geschrieben. Seither ist sie mit ihren Gedichten unzähligen Menschen zur Trösterin und treuen Weggefährtin geworden. Sie weiß davon, dass sich mitten im Leben, mitten im Dunkel dieser Welt und in unseren persönlichen Engpässen das Wunder Gottes ereignen kann. Das Wunder eines neuen Anfangs, das Wunder neuen Vertrauens zum Leben, eines tiefen Friedens.
Darum sollten wir ihre Einladung an uns gerichtet sein lassen, auch angesichts der Corona-Krise, die für uns alle nach wie vor eine riesige Herausforderung ist und viel Kraft kostet, physische und psychische.
Ich wünsche Ihnen, auch im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Pfarrei ein hoffnungsvolles und frohes Weihnachtsfest und Zuversicht im Neuen Jahr!
Ihr
Pfarrer Jörg Buß
(Hilde Domin, Gesammelte Gedichte, Frankfurt 1987, S. 294)
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Pfarrbrief, 20. Dezember 2020 bis 10. Januar 2021Pfarrbrief, 20. Dezember 2020 bis 10. Januar 2021
Pfarrbrief archiv
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Pfarrbrief vom 03. bis 18. April 2022
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Pfarrbrief vom 20. März bis 03. April 2022
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