Katholische Kirchengemeinde CHRIST KÖNIG Emden
Pfarrbrief zum 5. Fastensonntag, 29. März 2020
Liebe Gemeindemitglieder,
da wir uns in der Kirche nicht begegnen können, möchte ich Ihnen allen
auf diesem Wege einen ganz herzlichen Gruß aus dem Pfarrhaus schicken. Und ich möchte ein paar Hinweise geben auf Angebote, die gut tun und Zuversicht wecken können.
Gottesdienste
Derzeit gibt es keine öffentlichen Gottesdienste. Wir Priester feiern aber regelmäßig die Eucharistie in innerer Verbundenheit mit der Gemeinde. Sie haben die Möglichkeit Pastor Dr. With und mir per Mail Anliegen zu senden, die wir in die Messfeier mit hineinnehmen ( ; .
Zur Zeit arbeiten wir an einer Möglichkeit, die nichtöffentlichen Gottesdienste an Palmsonntag und in der Heiligen Woche aufzunehmen und über das Internet zum Mithören zugänglich zu machen. Dazu mehr im nächsten Pfarrbrief.
Am Palmsonntag werden wir in der Kirche grüne Zweige segnen. Ich lade Sie ein, sich grüne Zweige aus der Natur zu holen und zum Kreuz oder einem Bild in Ihrer Wohnung zu stecken. Die Zweige werden in das Segensgebet in der Kirche mit einbezogen.
Offene Kirche
Unsere Pfarrkirche St. Michael ist ab sofort täglich von 16 bis 18 Uhr geöffnet.
Eine Möglichkeit zur Einkehr ins Schweigen, zur Begegnung mit sich selbst und zur Begegnung mit Gott…
Eine Kerze im Fenster…
… für alle, die sich fürchten, die verunsichert sind, für die Einsamen und Kranken. Ein leuchtendes Zeichen: Ihr seid nicht allein!
Gott ist da. Ihm dürfen wir vertrauen. Er hält uns und die ganze Welt in seinen Händen.
Machen Sie mit! Stellen Sie immer donnerstags um 19 Uhr eine Kerze ins Fenster. Beten Sie dann allein oder in Ihrer Hausgemeinschaft ein Vaterunser und denken Sie an all die Menschen, die jetzt das Gleiche tun und miteinander verbunden sind.
Setzen wir gemeinsam ein Hoffnungszeichen!
Das Glockenläuten (Angelus)
Dreimal täglich (8.00 Uhr, 12.00 Uhr, 18.00 Uhr) erklingt eine Glocke von St. Michael und lädt ein zum Gebet des „Engel des Herrn“. Eine alte, bewährte Weise, die Menschwerdung Gottes in Jesus zu bedenken. Er hat unser Leben geteilt: das Schöne und Beglückende, aber auch Einsamkeit, Angst und Not. Der Text steht im „Gotteslob“ unter Nr. 3,6.
(Oster)Beichte und persönliches Gespräch
Samstags und sonntags von 16 Uhr bis 18 Uhr besteht die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch mit einem Priester und / oder zum Empfang des Sakraments der Versöhnung in der Sakristei von St. Michael.
Tägliche Gottesdienste aus dem Osnabrücker Dom im Internet:
https://bistum-osnabrueck.de/live-gottesdienste
Gedanken zum Evangelium des Fünften Fastensonntags (Joh 11,1-45)
Das Evangelium vom fünften Fastensonntag erzählt uns die Geschichte von der
Auferweckung des Lazarus. Es ist das siebte, letzte und größte Zeichen Jesu nach
dem Johannesevangelium.
Einen Menschen aus dem Tode in dieses, unser Leben zurückzuholen, das ist ein
unglaubliches Zeichen. Lazarus aber wird einige Jahre später an einer
Infektionskrankheit oder einem Unfall dann doch gestorben sein.
Was soll dann diese Geschichte?
Sie kann unsere Geschichte werden. – Wenn wir nachts mit dem Auto fahren,
geschieht es, dass plötzlich ein Wegweiser im Scheinwerferlicht auftaucht. Wir sehen
das Zeichen, und schon ist es wieder weg. Doch die Sekunde, in der wir es entziffern
konnten, genügt. Man weiß, wo man ist und woran man ist. Man weiß, wohin die
dunkle Straße führt.
Die Auferweckung des Lazarus ist ein solches Zeichen, das uns sagt: es ist jemand
da, der am Ziel deiner dunklen Straße steht und dir das Leben schenkt, er der sagt
„Ich bin die Auferstehung und das Leben.“
Wir Christen hoffen auf mehr als nur einen „Nachschlag“ für dies Leben. Wir Christen
glauben daran, dass Gott uns aus dem Tod nicht in unser altes, endliches, dem Tod
verfallene Leben zurückholt, sondern dass er uns in sein Leben hineinnholt, in ein
Leben, das Tod und Endlichkeit ein für allemal hinter sich lässt.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag und grüße Sie herzlich!
Ihr
Pfarrer Jörg Buß
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Pfarrbrief, 5. Fastensonntag 2020
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